BENEFIZ KonzertStadtleben

Benefiz für Ukrainer*innen vor Ort
Konzert der Flüchtlingshilfe Zarrentin e.V.
Am 22.04.22 fand in der ev. Kirche ein Konzert zugunsten der geflüchteten Menschen aus der Ukraine statt.

Über 100 Menschen haben inzwischen in Zarrentin eine neue,
vorläufige Unterkunft gefunden. Ein vielseitiges musikalisches Programm, nachdrücklich ergänzt durch eine Lesung aus dem Buch von Natascha Wodin „Sie kam aus Mariupol“ gab es am vergangenen Freitag in der Kirche Zarrentin. Die Autorin selbst war leider verhindert, wurde aber von der Schauspielerin Barbara Focke einfühlsam vertreten.
Zu Beginn erfreute der Kinderchor der ev. Kirche St. Petrus & St. Paulus das etwa 140 Gäste – unter ihnen auch Ukrainer*innen - umfassende Publikum. Danach spielte das „Ensemble Nachtigall“ aus Schwerin mitreißende Melodien aus verschiedenen Ländern.
Unter den Geflüchteten aus der Ukraine gibt es auch einen Jugendlichen, Andrey (15 J.), der bereits in der Ukraine als Solist Erfolge gefeiert hat. Er trug zwei poetische Lieder auf ukrainisch vor.
Das Duo Hanno & Cedric, (Vater & Sohn) aus Lüneburg erfreuten die Gäste singend und gitarrenspielend mit Liedern, die dem Thema „Frieden“ gewidmet waren.

Zum Abschluss gab der bewährte Gospelchor „The Ciscoes“ Lieder aus seinem Programm zum Besten. Am Ende des Abends stimmten alle Besucher in das Friedenslied Lied der siebziger Jahre „We shall overcome“ ein – verbunden mit der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine.
Unser Dank gilt allen, die dieses Programm mitgestaltet haben und auch all denen, die uns hinter den Kulissen unterstützt haben.
Sie alle haben wesentlich dazu beigetragen, dass Musik und Literatur an diesem Abend unsere Seelen erfreuen konnte und dass darüber hinaus die Gäste großzügig spendeten.
Mit dem Spendengeld wollen wir den Geflüchteten helfen, die für ein halbwegs normales Alltagsleben erforderlichen Dinge, die mit der staatlichen Unterstützung nicht so leicht zu beschaffen sind, etwa ein gebrauchtes Fahrrad, zu bekommen.
Noch wichtiger allerdings ist der persönliche Einsatz, den die Mitglieder der Flüchtlingshilfe leisten. Denn die Menschen, die teilweise traumatische Erlebnisse aus dem Kriegsgebiet mitbringen, brauchen vor allem die Gewissheit hier wohlwollend und liebevoll aufgenommen zu sein. Dazu können und werden sicher alle Einwohner Zarrentins beitragen.
Die Vorstellung, dass die Geflüchteten möglicherweise ihre Heimatstädte bei einer Rückkehr gar nicht mehr wiedererkennen, geschweige denn bewohnen können, weil sie dem Erdboden gleichgemacht wurden, lässt erahnen, wie grauenvoll ihre aktuelle Gefühlslage sein muss.
Unsere Solidarität ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber dennoch von größter Bedeutung für diese Menschen.
Wir sind gegenüber dem Krieg in der Ukraine machtlos. Daher haben wir uns die Sicht von Hermann Hesse zu eigen gemacht: „Fühle mit allem Leid der Welt, aber richte deine Kräfte nicht dorthin, wo du machtlos bist, sondern zum Nächsten, dem du helfen, den du lieben und erfreuen kannst“.

Wolfram Enders
Flüchtlingshilfe Zarrentin e.V.

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