Chronik Ärztehaus / Landambulatorium

Gesundheitswesen (1962 -1989)
Die ärztliche Betreuung im Landambulatorium lag 1962 in den Händen von Frau Dr. Gisela Böhme und Frau Dr. Müller. Nachdem 1960 die Massageabteilung verwaist war, richtete sich das Bestreben der Leitung der Ambulanza auf eine erneute fachliche Besetzung der Abteilung. Es gelang ihr, Frau Klockmann, derzeit Sprechstundenhilfe in der stomatologischen Abteilung, für eine Erwachsenenqualifizierung zu gewinnen, die Frau Klockmann 1965 als Bademeister und Masseuse abschloß. 1963 übernahm sie auch den Vorsitz der BGL. Die stomatologische Abteilung war mit Zahnarzt Friedrich Salzl besetzt.
1963 befanden sich im 1. Stock des Ambulanzgebäudes die stomatologische Abteilung mit zwei Zahnarzt-Sprechzimmern, die Massageabteilung und ein Warteraum. 1965 folgte Frau Dr. Müller ihrem Mann (Tierarzt) nach Osterburg. Die ärztliche Betreung lag nunmehr im Zeitraum von 1965 bis 1972 allein in den Händen von Frau Dr. Böhme und häufig wechselnden Assistenten. Als Assistenten waren tätig:
1965 Herr Friedrich
1965/66 Herr Stotko
1967 Herr Hartmut Bolz
1968 Herr Siegfried Büttner
1969 Herr Günter Schmidt
1970/71 Frau Zimmermann
1971 Herr Illner
1972 Fräulein Boguhn
1973 Fräulein Mänz
Herr Dr. Böhme war in dieser Zeit hauptamtlicher Kreisjugendarzt in Hagenow.
1967 wurde die Lauf-Dich-Gesund-Bewegung ins Leben gerufen. Mitarbeiter der Ambulanz betätigten sich in der Volleyball-Volkssportmannschaft und unternahmen gemeinsame Fahrradtouren. Die Ausgliederung der Ortschaften Bantin, Boissow, Neuhof, Neuenkirchen aus dem Sperrgebiet im Jahre 1972 erforderte die gesundheitliche Betreuung der Bewohner in Außensprechstunden. Dazu wurden in Bantin zwei Zimmer in einem Neubaublock und in Neuhof zwei Räume im Schloß zur Verfügung gestellt. Der Bereich Kölzin/Kogel war 1961 Wittenburg zugeordnet worden.
Nach der Fertigstellung eines Ärztehauses mit zwei Wohnungen in der Rosenstraße 29 im Jahre 1972 nahm der Ausbildungsassistent Neiding als 2. Allgemeinmediziner seine Tätigkeit in der Ambulanz auf und unterzog sich 1973-1974 der Facharztausbildung. 1972/73 war Zahnarzt Klaus Pundschuß aus Boizenburg nebenamtlich zur Notversorgung mit wöchentlich 1 1/2 Sprechtagen in der Ambulanz tätig. Am 1. Januar 1973 übernahm Herr Dr. Werner Böhme die Leitung des Landambulatoriums. Herr SR Salzl praktizierte 1973/74 noch halbtags als Zahnarzt bevor er 1974 nach Allstedt verzog. Als nebenamtliche Zahnärzte waren Regina Schröder (1975-1980), Christel Niehus (1979-1981), Holger Dostahl (1979-1981) in der Ambulanz tätig.
Durch umfangreiche Um-, Ausbau- und Rekonstruktionsmaßnahmen im Zeitraum
1974 bis 1989 konnten die technischen und räumlichen Bedingungen sowie die
Ausstattung der Einrichtung mit medizinisch-technischen Geräten systematisch
verbessert werden.
1974 Bau einer Doppelgarage,
1975 Bau einer öffentlichen Sauna,
Ausbau des Balkons zu einem Raum für Unterwassermassage
1976 Anschaffung eines neuen Röntgengerätes und eines Ultraschall-
Therapiegerätes
1979 (07.10.) Übergabe von zwei Zahnarztpraxen mit einem zahntechnischen Labor, im Erdgeschoß des Hauses Bahnhofstraße 11, die 1980 von der Zahnärztin Regina Schröder und 1981 von der Zahnärztin Christel Niehus übernommen wurden. Ausstattung der physiotherapeutischen Abteilung mit einem Ultraschall-Inhalationsgerät, einem Reizstrom- und Kurzwellen-Therapiegerät.
1978 verließ Dr. Neiding die Ambulanz. Seine Stelle nahm 1980 Frau Ursula Raube, Fachärztin für Allgemeinmedizin, aus Boizenburg ein. Sie übernahm die
Außensprechstunden in Lassahn und Neuhof sowie die Betreuung des
Feierabendheimes.
Mit den praktizierenden Ärzten Dr. Gisela Böhme, MR Dr. Werner Böhme und Frau Ursula Raube trat für Jahrzehnte Ruhe und Kontinuität in der ältlichen Betreuung ein. Die Breite der medizinischen Betreuung wurde durch regelmäßige gynäkologische, Diabetiker- und Optiker-Sprechstunden sowie durch Schwangeren- und Mütterberatungen, Spät- und Wochenendsprechstunden unterstrichen.
Außensprechstunden in Gallin, Lassahn, Neuhof und Bantin sowie im Zarrentiner
Feierabendheim sorgten für eine ärztliche Betreuung vor Ort.
1982 Übernahme des Dachgeschosses und Einrichtung von zwei Aufenthaltsräumen Teeküche zur Verbesserung der Pausenversorgung und Einnahme des Mittagessens aus der HO-Gaststätte 1984/85 Rekonstruktion der Heizungsanlage mit Außenschornstein Aufstockung des neugeschaffenen Heizraumes für einen weiteren Behandlungsraum Ausbau des Kellerraumes zum zentralen Lager.
1987 Teilweise Rekonstruktion der E-Anlage und malermäßige Renovierung.
Bau einer Waschrampe für Pkws.
1988 Anschluß der stomatologischen Abteilung im Nebenhaus an die Zentralheizung. Neuausstattung des Labors und Ausstattung des Hausbesuchswagens mit einem Funkgerät. Zahlreiche Arbeiten zur Gestaltung des Umfeldes wurden in Eigenleistungen vollbracht.
1989 standen 34 Mitarbeiter im medizinischen und technischen Bereich für die
gesundheitliche Betreuung von ca. 5000 Einwohnern der Stadt und der
umliegenden Gemeinden zur Verfügung.
Die Leistungen der Belegschaft des Ambulatoriums wurden u.a. durch hohe
Auszeichnungen gewürdigt Die Bereichsärztin Dr. Gisela Böhme 1982 mit dem Titel "Verdienter Arzt des Volkes", MR Dr. Werner Böhme 1984 mit dem Titel "Held der Arbeit" und Frau Klockmann mit der Verdienstmedaille der DDR. 1985 erhielt das Kollektiv eine Auszeichnungsreise nach Prag.

 

Text: Dr Christoph Prösch / Chronik der Stadt Zarrentin